Die Diagnose: Morbus Crohn
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28. November 2021
Wenn man auf Wolke 7 schwebt hat man entweder einen super schönen Moment oder man hat etwas Intus, was in jeglicher Hinsicht negativ ist! Bei mir war es zweites mit starken Schmerzmitteln. Dadurch habe ich nicht viel mitbekommen, außer dass es im Krankenhaus dann doch - zumindest nach dem Empfinden in meinem Zustand - schnell ging. Wobei ich war glaube sogar noch mal kurz auf Station 🤔 Ich habe es tatsächlich nicht mehr ganz auf dem Schirm, aber da es eine Not-OP war, glaube ich das weniger - auch wenn an dem Tag alles möglich war. Schließlich ging es dann in den OP mit der Hoffnung, dass ich danach endlich meine Schmerzen für immer los bin...
Für mich war dann erst einmal alles egal und zeitlich irrelevant. Für meine Eltern muss es in dieser Zeit grausam gewesen sein, dass eigene Kind so leiden zu sehen und so machtlos zu sein. Und dann das Warten, Bangen und Hoffen... Heute als Papa weiß ich ganz genau wie grausam das ist, vor allem diese Ungewissheit... 😨😱😭
Irgendwann wurde ich dann wach und sah glücklicherweise mit der damaligen Freundin von meinem Cousin - der ein gutes Stück älter ist als ich - direkt ein bekanntes Gesicht als Krankenschwester auf der Intensivstation. Kurz danach durften aber aber auch meine Eltern zu mir. Ich war natürlich noch sehr geschwächt und müde und wollte auch nur schlafen. Nach den Eindrücken - an die ich mich noch erinnern kann - und meinem Gefühl wusste ich irgendwie schon, dass die Reise hier noch nicht zu Ende war.
Am nächsten Tag kam dann der Befund: "Der Blinddarm ist gesund. Es ist aber eine Entzündung im Darmbereich zu sehen." Das erste Mal kam quasi das Wort Darmentzündung zum Vorschein. Dies gepaart mit der Entfernung meines Blinddarms hätte Folgen haben können. Hätte, weil zu meinem Glück der damals mich operierende Arzt den Blinddarm nicht einfach entfernt, sondern nach der wirklichen Ursache gesucht hatte. D.h., mich erinnert heute eine ca. 10cm große Narbe an diesen Tag, der über alles weitere entschieden hat. Denn eins ist sicher: Ich habe heute noch meinen Blinddarm und das zum Glück, denn wer weiß, ob ich den nächsten Tag noch erlebt hätte...
Eine Diagnose hatte ich immer noch nicht. Dafür eine weitere Krankenwagenfahrt, die ich dann auch etwas mehr genießen konnte 😓 Auf jeden Fall hieß es: "Nächster Halt: Kinderklinik Kemperhof". Jetzt war ich eigentlich da, wo ich schon mal vor einen Jahr "lag". Der Unterschied zum ersten Mal. Ich lag echt beschissen da, durfte nichts essen und bekam nur Nahrung über Infusion. Ich werde den "schwarzen Raben" (der Rabe bedeutete, dass ich nichts zu Essen bekommen durfte 😕) an meinem Bett nie vergessen... Es begann eine Serie von Untersuchungen: Ultraschall, Magenspiegelung, Darmspiegelung, CT und etliche Blutabnahmen.
Nach zweieinhalb Wochen Krankenhausaufenthalt kam dann die Ärztin mit Broschüren für mich und meine Eltern. Sie erklärte einiges und als erstes, dass es zum Glück keine lebensgefährliche Krankheit sei, aber auch nichts was irgendwann weggehen würde. Ich müsse jetzt mit dem Essen und Trinken gut aufpassen und für immer Medikamente nehmen. Ich habe: